Zur Geschichte: Warum wir zu Ostern Eier färben?
12.03.2018

Zur Geschichte: Warum wir zu Ostern Eier färben?

Bunte Eier und Ostern sind seit Jahrhunderten eng miteinander verflochten. Weil die Menschen im Mittelalter während der Fastenzeit nicht nur auf Fleisch, sondern auch auf Eier verzichteten, sammelten sich bis zum Osterfest viele Eier an. Die Eier wurden durch Kochen, oft am Karsamstag, dem sogenannten «Färbersamstag», haltbar gemacht. Auch das Eier färben hatte einen Zweck. denn mit Hilfe der Farbe liessen sich die gekochten Eier von den rohen Eiern unterscheiden. Dass die gefärbten Eier auch versteckt wurden, um Kinder nach ihnen suchen zu lassen, berichtete der deutsche Mediziner und Botaniker Georg Franck von Franckenau bereits 1682 in seiner Schrift «Satyrae».

Im Mittelalter gab es aber noch keine synthetischen Farben, um Eiern einen bunten Anstrich zu geben. Die Bauern nutzten Früchte, Gemüse, Wurzelteile und Zwiebelschalen zum Eier färben. Auch heute kannst du getrost auf Chemie verzichten, denn die Natur liefert dafür genügend Farbstoffe. Eier färben ganz natürlich anzugehen, ist für Kinder eine tolle Erfahrung. Sie staunen oft verblüfft über die Färbekraft der Pflanzen.

Am besten arbeitest du mit weissen Eiern. Weisse Eier nehmen die Farbe weit aus besser als braune Eier an, vor allem dann, wenn du sie vor dem Färben kurz mit feuchtem Küchenpapier und etwas Essig abreibst. Der Essig entfettet die Schale, sodass die Farbpigmente besser und gleichmässiger haften. Gleichgültig, ob du mir Randen, Spinat oder Zwiebeln färbst – die Farbergebnisse sind nicht grell, sondern sanft und pastellartig.

Um mit den natürlichen Substanzen Ostereier zu färben, kochst du die Färbematerialien in einem Liter Wasser zu einen so genannten Sud auf und lässt sie eine Viertelstunde darin ziehen.

Nun legst du die Eier in den Sud. Wie lange, bleibt dir überlassen. Beobachte mal, wie unterschiedlich braune und weiße Eier die Farbe annehmen. Eier, die gerade hartgekocht wurden und noch warm sind, nehmen die Farben meist am besten an.

Wenn dir das zu hektisch sein sollte, kannst du aber auch Eier und Sud abkühlen lassen und die Eier einfach den ganzen Tag oder über Nacht im Sud liegen lassen.

Wenn dir einfarbig zu langweilig ist, hat die Natur noch einen tollen Trick parat, um Muster auf die Ostereier zu zaubern: Mit den Säuren, die in Essig und Zitronensaft stecken, kannst du die obere Farbschicht ein wenig wegätzen! Ganz einfach mit einem Wattestäbchen Muster auftragen und schon erscheinen die tollsten Muster!

Je länger die Säure auf einer Stelle einwirkt, desto heller wird es dort. Klingt gefährlich, ist aber völlig unbedenklich. Und selbstverständlich bleiben die Eier dabei genießbar.

Noch mehr Inspirationen zu Ostern findest du auf unserem Pinterest Board:

https://www.pinterest.ch/stadtlandkind/easter/

Titelbild: rock_the_stock/Fotolia

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