Annabelle hat nachgefragt: Wir haben früh gespürt, dass wir für eine kleine Revolution sorgen!
12.10.2020

Annabelle hat nachgefragt: Wir haben früh gespürt, dass wir für eine kleine Revolution sorgen!

17 Millionen Pakete verarbeitete die Post diesen April –Allzeitrekord. Während sich der Karton nach dem Auspacken bei vielen im Keller stapelt, landet Verpackungsmaterial wie Luftpolsterfolie oft im Abfall.

Wäre es nicht praktischer und umweltschonender, die Ware würde in Beuteln aus recyceltem PET verschickt, die man nach dem Gebrauch falten, kostenlos in einen Post-Briefkasten werfen und bis zu dreissig Mal wiederverwenden könnte? An dieser Idee tüftelt das St. Galler Jungunternehmen Kickbag.

Mariella Huber und Tobias Zingg, noch kann von Kickbag nur profitieren, wer bei Stadtlandkind oder Stoff & so einkauft. Ihre Erfindung hätte aberdurchaus Potenzial, den Paketversand international zu revolutionieren. Schon im Gespräch mit Onlineriesen wie Zalando oder Amazon?

In dieser sechsmonatigen Pilotphase möchten wir Erkenntnisse sammeln und den Kickbag weiterentwickeln, damit wir den Interessenten später ein tolles Produkt anbieten können. Zwei Wochen nach dem Launch Mitte August haben sich bereits mehr als hundert Unternehmen – kleine und grosse – und potenzielle Partner bei uns gemeldet.

Keine schlechte Resonanz?

Wir haben bei Gesprächen mit dem Team und verschiedenen Partnern früh gespürt, dass wir für eine kleine Revolution sorgen könnten. Vom Ausmass der Rückmeldungen sind wir dennoch u?berwältigt. Sie zwingen und motivieren uns, unsere Vision voranzutreiben.

Wie gross und schwer darf Ware sein, die im Kickbag verschickt wird?

Wir haben für die Pilotphase drei Grössen produziert. Im grössten Beutel – 70x35 x 20 Zentimeter – lassen sich Waren bis dreissig Kilogramm versenden. Alle Bags lassen sich für den Rückversand auf die Grösse eines B4-Briefs falten.

Und zerbrechliche Ware?

Kann mit dem aktuellen Prototyp nicht versandt werden. Der Kickbag hat Verbesserungspotenzial, das treibt uns an.

Wie viele Kundinnen senden ihn tatsächlich zurück?

In der vierwöchigen Testphase im Juni waren es 75 Prozent. Eine erfreuliche Quote, die wir weiter erhöhen wollen, indem wir noch gezielter kommunizieren. Den Kunden ist Nachhaltigkeit wichtig. Viele würden sich sogar mit einem Klimafranken an der Retoure beteiligen.

Schon mal überlegt, die Kickbags ähnlich wie gebrauchte Nespresso-Kapseln vom Pöstler abholen zu lassen?

Sehr guter Input. Und ein Thema, das wir bereits intensiv mit der Schweizerischen Post diskutieren. Es ist allen beteiligten Partnern ein Anliegen, den Prozess noch einfacher, effizienter und kundenfreundlicher zu gestalten. Die Bags im eigenen Milchfach zu deponieren ist dabei eine Möglichkeit.


Interview mit Leandra Nef, Lifestyle Editor.
Veröffentlicht in der Annabelle September-Ausgabe 

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